Ich höre Vogelgezwitscher und das leise sanfte Summen von Bienen. Fast kein Auto stört diese Idylle. Wir sind von heute auf morgen in der Stille gelandet.

Während die Natur weltweit durchatmet, Flüsse wieder glasklar werden, Wildtiere gesichtet werden, wo es schon seit Jahrzehnten keine Berührungspunkte mehr mit ihnen gab, befinden wir Menschen uns in einem Ausnahmezustand. Ich weiß, dieser Virus macht vielen Menschen Angst. Für alle, die existentielle Ängste haben, direkt von der Krankheit betroffen sind oder in Sorge um sich und ihre Liebsten sind, habe ich tiefstes Mitgefühl. Keiner von uns hat sich diesen Virus herbeigewunschen und wir werden in den nächsten Monaten noch viele Auswirkungen in allen Lebensbereichen erfahren. Gleichzeitig läutet diese Krise einen Wertewandel ein, der unsere Gesellschaft zutiefst verändern wird.

Plötzlich wird Undenkbares möglich

Wir leben in einer Zeit, in der nichts ist, wie es zuvor war. Ich spüre in diesen Tagen jedoch noch eine ganz andere Energie, die mir unglaublich viel Freude, Mut und Hoffnung schenkt. Denn, wenn alles möglich ist, wird auch zuvor Undenkbares möglich. Plötzlich wird vielen Menschen klar, wie sehr wir voneinander und der Natur rund um uns abhängig sind. Diese Verbundenheit und dieser Zusammenhalt sind gerade unglaublich stark spürbar.

Nach Jahrzehnten, in denen Neid und Egoismus in unserer Gesellschaft den Ton angegeben haben und gute Menschen als „Gutmenschen“ belächelt und beschimpft wurden, zeigt sich heute, was Menschlichkeit und Rücksichtsnahme wirklich bedeuten. Maßnahmen, die im Zuge der Klimakrise vorgeschlagen wurden und von vielen als nicht durchführbar eingestuft wurden, passieren gerade von ganz alleine. Menschen, die schon seit Jahrzehnten unglücklich in ihrem Job sind und nur gestresst von einem Ort zum anderen hetzen, haben plötzlich Zeit für ihre Familie und begegnen sich vor allem auch mal selbst. Es ist, als hätte jemand plötzlich die Stopptaste gedrückt, um uns eine große Atempause zu verschaffen.

Mit Fragen zu neuen Visionen

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Fragen:

Führe ich das Leben, von dem ich früher mal geträumt habe? Folge ich noch meinem Herzensweg? Und falls nicht: Wie könnte mein Leben denn aussehen, wenn alles möglich ist?

Auch unsere Regierung ist gefragt: Verfolgen wir als Staat wirklich den richtigen Ansatz, wenn wir immer auf alte bestehende Systeme vertrauen? Wie anders könnte unser Land aussehen, wenn wir unseren Wohlstand am Bruttonationalglück messen? Lasst uns doch mal weiterdenken als bis zur nächsten Wahl und eine große Vision für die nächsten zwanzig Jahre entwerfen. Wir haben unglaublich kluge Köpfe in diesem Land, die aktuell noch viel zu wenig zu Wort kommen. Wie wäre es mit einer Plattform aus Visionären aus unterschiedlichsten Berufen und mit unterschiedlichsten Qualifikationen, die bei großen politischen Entscheidungen zu Rate gezogen werden? Gemeinsam können wir alle Krisen meistern, das zeigt sich gerade jetzt.

Was bedeutet die Corona-Krise für uns als Menschheit? Was kann jeder Einzelne von uns daraus lernen?

Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen

Warum nicht einmal alles komplett neu denken? Menschen dabei fördern, dass sie in ihr volles Potential kommen und ihre wahre Größe leben können. Kinder von klein auf darin stärken, was sie gut können, um ihre Talente entfalten zu lassen. Was wird alles möglich sein, wenn wir über ein bedingungsloses Grundeinkommen verfügen und wir Menschen wieder Zeit für große Visionen haben? Welche Erfindungen werden dann erdacht, welche Kunstwerke entstehen, welche technologischen Wege eingeschlagen? Alle mit dem klaren Ziel der Natur und dem Menschen zu dienen. Was für eine Welt wird dann möglich sein?

Diese Krise zeigt uns allen, dass es neue Wege braucht. Wie diese aussehen, das werden wir erfahren, wenn wir sie gemeinsam gehen. Diese Krise ist kein Ende, sondern ein wundervoller Neuanfang. Es ist die Zeit für Visionäre.

Another world is on her way. On a quiet day, I can hear her breathing.
Arundhati Roy

Vielen Dank an Hannes Offenbacher und Matthias Horx, die mich mit ihren Blogposts zu meinem Essay inspiriert haben!

Hier weitere Links und Buch- und Filmtipps, wenn du dich für meine Vision begeistern kannst:

Aktuell findet gerade die Online-Konferenz Pioneers of Change statt.
Eines meiner Lieblingsbücher, wenn es um den Aufbau einer neuen Wirtschaft und einer neuen Gesellschaft geht, stammt von Ha Vinh Tho, Leiter des Gross National Happiness Centers in Bhutan: Grundrecht auf Glück, Bhutans Vorbild für ein gelingendes Miteinander.

Diese Dokumentationen haben mich in den letzten Jahren auf meinem Weg bestärkt:
Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen
The biggest little farm: Über eine neue Art des Landwirtschaftens
But beautiful

Mit den Kurzfilmporträts INSPIRE ME, habe ich mir als Regisseurin und Filmemacherin die Frage gestellt, wie jeder Einzelne von uns zu diesem großen gesellschaftlichen Wandel beitragen kann.

Foto: Daniela Adelberger-Schörghuber

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